Jetzt ist es also soweit: Dezember! Und in gut drei Wochen ist Weihnachten! Und deshalb wird es Zeit für diese Geschichte:
Vor vielen Jahren, bei meinem Vater zu Hause, wurde jedes Jahr, wenn der Weihnachtsbaum abgeschmückt war, die Spitze abgesägt und ein Quirl draus gemacht. Mit diesem Quirl wurde bevorzugt Kloßteig gerührt, was der nicht immer jahrelang unbeschadet überstand – also der Quirl, nicht der Teig – , was wiederum nicht schlimm war, denn das nächste Weihnachten kam bestimmt.
Bei uns zu Hause gibt es noch so ein jahrezehntealtes Rührgerät, es ist von der schlichten Sorte – mit nur drei Rührärmchen , die ganz grade abstehen. Mein Vater hat mir letztes Jahr aber genau erklärt, wie man so ein Ding herstellt, und da ich solche Traditionen liebe, habe ich es sofort ausprobiert, und wie Ihr seht: es funktioniert großartig. Der Knaller nämlich:
Holz ist thermoplastisch! (Wie ich solche Begriff liebe ;-) )
Will sagen: Wenn Ihr Holz kocht, es dann in eine Position biegt, und anschließend auskühlen lasst, BLEIBT ES SO!
Wenn Ihr also dieses Jahr auch Euren Baum upcyclen wollt, wenn Ihr irgendwann mal vor einer Batterie von Quirlen stehen wollt mit Sätzen wie:
„Weißt Du noch, dass war der kleine mit der krummen Spitze, anno 21/22….“,
dann erzähle ich Euch jetzt und hier, wie´s gemacht wird:
Quirl B: 1.Ihr sägt die Baumspitze ab, dabei müsst Ihr Euch entscheiden, welche Äste Ihr als Seitenquirle haben wollt und in welche Richtung die dann gebogen werden. Ihr seht ja auf dem Foto oben:
Beim linken habe ich die Spitze komplett abgeschnitten, und die Seitenäste nach unten zum dicker werdenden Stamm gebogen. Beim rechten ist der Stil die Spitze, zu dem die Äste nach oben gebogen wurden. Und Ihr seht, wie unterschiedlich das Ergebnis je nach Baum wird. (Nee, wir hatten nur einen, der andere lag am Straßenrand ;-) ).
2. Ihr bindet die Seitenäste nach Wunsch an das Mittelholz
3. Nun in einen Topf mit kochendem Wasser geben und ca 20 min kochen.
4. Rausnehmen, abkühlen lassen, und die Rinde samt Nadeln abschälen.
5. Trocknen lassen und nach Wunsch schnitzen, feilen, glatt schmirgeln.
6. Wenn Ihr mögt ein Loch in den Griff bohren und eine Kordel als Aufhänger durchziehen, vielleicht noch den oberen Teil farbig lackieren (habe ich auf diesem Blog gesehen und fand ich superschön).
Ich sehe mich dieses Jahr schon den Baum danach aussuchen, was ich noch für Quirle brauche: Einen kleinen für Rührei, einen kompakten für Pfannkuchenteig….
Oder es wird sich so eine Art Christbaumtourismus entwickeln: An den Tagen im Januar, wenn alle Bäume auf der Straße zur Abholung bereit liegen, laufen Menschen mit dicken Gartenscheren bewaffnet herum, und schneiden die Spitzen ab……
Und Ihr so…?
barbara
creadienstag, meertje, rums,
Liebe Barbara,
eine tolle quirlige Idee. Ein hoch auf die Traditionen. Super praktisch und von dir sehr witzig geschrieben! Danke für die Lacher und für’s Teilen! :-))
Alles Liebe,
Jule
hahahaha! wie cool ist das denn? das hab ich ja noch nie gehört. tolle tradition!! ja, ideen muss man haben. :)
fröhliche weihnachtszeit
wünscht die frau s.
Das ist ja wirklich mal etwas ganz Besonderes. Vielen herzlichen Dank.
Das ist so einfach und so genial, ich möchte das auch als Familientradition einführen. „Wisst Ihr noch damals, als wir das erste Weihnachten im Haus gefeiert haben, da hat Mama die Christbaumspitze gekocht und die vom Nachbarn auch…“ Herrlich! Danke für’s Zeigen! LG, Annette
wie famos!
ich habe auch solche quirle zu hause – als bäumen, die vielleicht einmal christbäume werden hätten sollen; aber da bin ich ihnen zuvorgekommen, hehe. aber dass das mit dem informbiegen geht, das hab ich nicht gewusst! das macht mich gerade frohlocken!
So schön! Jetzt muss ich mir auch so eine machen!
Herzlichst Nica
Großartig! Vor Jahren habe ich darüber schon mal gelesen, dann ist es in Vergessenheit geraten. Dieses Jahr werde ich den Quirl testen!
Liebe Grüße
Sandra
Ich staune ob Deiner vielfältigen Überraschungen die Du immer für uns bereit hälst :-)
Herrlich♥
Hab eine tolle Adventszeit Du Tausendsassa,
viele liebe Grüße,
Kerstin
Genial! Vielen Dank für die Anleitung, wir werden es ganz sicher ausprobieren.Schöne Adventszeit wünsche ich Dir und deiner Familie. Réka
Was für eine geniale Idee, das wird natülich im Januar sofort umgesetzt!
Wuhu, das ist ja mal richtig genial. Hätte nie gedacht das dieser Quirl von einem Weihnachtsbaum ist, als ich das erst Bild sah. Eine wirklich tolle Tradition, kannte ich nicht. <3 Und mit dem Türkisnen "Griff" sieht er echt modern aus.
Liebe Grüße, Steffi
Oh das hab ich letztes Jahr auch gemacht… leider ist er noch nicht fertig… *hust* – vielleicht sollte ich mich mal darum kümmern… LG
Herrlich! Ich wollte das auch machen und habe einen Fehlversuch im Juli (Holz noch viel zu weich) hinter mir, anschließend dann tatsächlich am Sammelplatz und in der Nachbarschaft mit der Gartenschere umhergezogen… Allerdings habe ich nicht gleich geschält, was das Ganze jetzt etwas mühsam macht… Besser man lässt das nie aussterben, dann spart man sich das learnibg by doing!
Das ist so super!
Mein Mann macht das mit den Schülern in der Schule. Und da die Schüler das oft vergessen mitzubringen, machen wir nach Weihnachten nächtens immer Christbaumspitzenstreifzüge und stibitzen das bei den Christbäumen, die auf den Sammelplätzen herum liegen. *hihi*
Aber deine sind besonders schön mit dem angemalten Griff! :-)
Liebe Grüße
Maria!
ich hab schon öfter mal diese tannenquirle gesehen, aber noch nie, wie man sie biegen kann. soo toll!! und die idee im januar mit der gartenschere rumzulaufen find ich prima!!
liebe grüße von mano
Haha, ich würd Dir gern beim Christbaum-Aussuchen zusehen. Wie Du Maß nimmst und Äste zählst… :-D Und für die Puppenküche reichen vielleicht schon kleine Ästchen!? :-) Jedenfalls: Die schönste Form von Upcycling überhaupt.
Begeisterte Grüße von
Sonja
Herrlich – das probiere ich unbedingt aus – noch liegen die Dinger ja an jeder Straßenecke!
Liebe Grüße
Snowqueen
Habe letzte Woche die Spitze vom vertrockneten Baum im Topf abgeschnitten und es heute geschafft, diese so zu bearbeiten, wie beschrieben. Der Quirl sieht schon richtig Klasse aus, nur jetzt braucht er noch den Feinschliff und dafür muss er richtig trocknen.
Ein super Tipp, den Schneebesen werde ich dann nächstes Jahr ausprobieren, wenn die Bäume draußen liegen.
Super, liebe Janett! Nun ist es ja schon bald wieder soweit ;-))!
Viel Spaß und Liebe Grüße Barbara
Haha, genau das habe ich gemacht vor 2 Jahren, im Januar morgens bevor die Jungs mit ihrem Wagen kamen zum Einsammeln. Sind nicht nur Quirle geworden, sondern hängen in der Küche für Geschirrhandtücher und leichte Suppenlöffel oder so.
Habe bestimmt 30 verschiedene Tannenbaumspitzen auch in den unterschiedlichsten Längen gesammelt, und nach dem Schnitzen / Entrinden ein paar weiter verschenkt. Kam super an und nächstes Jahr mache ich das nochmal.
Danke für den thermoplastischen Tipp, das Wort ist wirklich lustig und das probiere ich auch mal aus
Liebe Grüsse aus meiner Bastelwerkstatt
Sunny
Das ist ja toll! So viele:-)))!
Die Idee mit den Handtüchern ist auch klasse!
Liebe Grüße Barbara
Ich konnte heute , als ich unseren Baum an den Strassenrand legte, nicht widerstehen. Die Spitze liegt jetzt in der Küche und ich bin auf deine tolle Anleitung gestoßen. Ich kenne das mit den Quirlen von meinem Opa. Vielleicht nehme ich nochmal dir Schere 😊. Danke für die Anleitung und die wunderschöne Erzählung
Liebe Birgit,
wie schön zu hören! Ich hoffe, Du hast in der Zwischenzeit (sorry fürs späte Antworten) schöne Quirle gemacht!
Liebe Grüße
von Barbara
Super Idee, aber die alten Weihnachtsbäume von den Sammelplätzen bzw. hier in Berlin vom Straßenrand würde ich nicht nehmen, denn man weiß nicht, wie Pestizid belastet der Baum ist. Für sowas kommen nur unbehandelte Bio-Weihnachtsbäume in Frage, denn wer will schon Pestizide im Essen haben.
Liebe Maria, ich bezweifle zwar, dass in einem derart bearbeiteten Quirl soviel Pestizide sind, dass ein kurzes Rühren im Püree gesundheitliche Folgen hätte, aber wenn Du Dich mit Biobäumen besser fühlst, ist das sicher eine Option!